Kopfhörer
Sehbehinderte und Blinde lesen anders. Brailleschrift, Blindenschrift, Pünktchenschrift. Und sie hören Hörbücher wie Sehende. Diese Hörbücher müssen anderen Kriterien genügen als jene aus der klassischen Buchhandlung. Sie müssen von einem Spezialgerät lesbar sein. In der Herstellung technisch keine große Herausforderung, aber finanziell.
Normalerweise lässt die Blinden-Bibliothek Bücher für dieses spezielle Format einlesen, produziert also selbst Hörbücher. Das ist teuer. Die Anzahl der neuen Bücher, die auf diese Weise für Sehbehinderte und Blinde zugänglich gemacht werden kann, ist begrenzt. Das ist unnötig, denn es geht auch anders.
Andrea Katemann, die Leiterin der Blinden-Bibliothek Marburg hat organisiert, dass „Betrunkene Bäume“ in das passende Format für Spezialgeräte übertragen werden konnte. Sie erzählt, dass aktuell nur etwa drei Prozent aller Bücher und Zeitschriften barrierefrei sind. Barrierefreie Literatur, das sind Bücher in Blindenschrift und natürlich Hörbücher. Sachbücher sind in den drei Prozent noch immer unterrepräsentiert.
Was es dafür braucht? Ein bereits produziertes Hörbuch für den klassischen Buchmarkt und eine einfache Freigabe vom Autor. Mehr nicht.
Übrigens: Wer keine Hörbuch-Rechte, aber etwas Geld übrig hat, kann bei der Blinden-Bibliothek eine Buch-Patenschaft übernehmen.