Schlick

Ein Toter und zwei Lebende auf einem Bild. Vater, Mutter, Kind. Dieses Foto hätte es so gar nicht geben dürfen – und doch hing es wie selbstverständlich jahrzehntelang in dem Haus, in das Svea mit ihrem Neugeborenen einzieht. Während sie mit ihrem eigenen Leben hadert, ist Svea fasziniert von Helene, der Frau auf dem Bild. Sie forscht ihr nach und findet so einen Weg aus ihrer eigenen Einsamkeit.

Ada Dorian erzählt poetisch von zwei Frauen, deren Einsamkeit sie verbindet.

»Vater, Mutter, Kind. Das hatte sie nie spielen wollen, nicht im Kindergarten und nicht an den Nachmittagen, die sie mit den Nachbarskindern verbrachte. Alle Mädchen wollten immerzu Vater, Mutter, Kind spielen, und immer wollten sie die Mutter sein. Svea wollte nichts sein. Nicht Kind und nicht Vater. Mutter schon gar nicht. Die Mädchen suchten sich für das Spiel neue Namen aus, Mütternamen, hießen dann Sabine oder Jessica. Svea mochte ihren Namen und wollte ihn behalten. Wenn die Jungs aus der Nachbarschaft widerwillig mitspielten, waren sie mürrische Väter oder trotzige Kinder. Mutter sein bestand vor allem darin, allen zu sagen, was sie machen sollten. Tu dies nicht, tu das. Habe ich dir nicht gesagt. Komm jetzt. Sei still. Svea wollte niemandem etwas sagen und sich nichts sagen lassen. Lieber sah sie von der Schaukel aus zu, wie die Väter verärgert den Garten verließen. Mit dir spiele ich nicht mehr.

Und dann, Svea erinnerte sich nicht an das genaue Datum, hatten sie sich eben doch für dieses Spiel entschieden.«

— Textauszug, Ada Dorian

»Vater, Mutter, Kind: Ich sehe das als ein großes Thema unserer Generation. Vielleicht sogar als das größte persönliche Thema unserer Zeit, weil alle Varianten von Familie erlaubt sind und jeder selbst wählen muss.«

Ada Dorian über „Schlick“

Verlag
Ullstein Verlag


Veröffentlichung
13. Oktober 2017


Umfang
272 Seiten, Hardcover


ISBN
978-3-96101-005-9

Analog und Digital

Das Buch

272 Seiten Hardcover,
mit Schutzumschlag

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